Theresa Möller

Entanglements – Öl und Acryl auf Leinwand, 140 x 170 cm, 2023

​

„In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit dem Thema ‚Geflecht‘ – als gestalterisches Prinzip sowie als metaphorische Fragestellung. Malerei verstehe ich als ein Gewebe aus Linien, Farben, Strukturen und Erinnerungen. Ausgangspunkt meiner Bilder sind oft Beobachtungen aus der Natur: Landschaften, Pflanzenstrukturen und organische Muster, die ich fragmentiere, abstrahiere und in vielschichtige Kompositionen überführe. Dabei entstehen Bilder, die sich Schicht für Schicht entwickeln – vergleichbar mit einem Netz, in dem unterschiedliche Elemente miteinander verbunden werden.

Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Übergängen zwischen Struktur und Auflösung, Ordnung und Wachstum, Natur und Abstraktion. ‚Geflecht‘ wird dabei nicht nur formal verstanden, sondern auch als Metapher für die komplexen Beziehungen, Abhängigkeiten und Widersprüchen, die unsere Umwelt – ob natürlich oder gesellschaftlich – prägen.

Meine Malerei möchte Räume schaffen, in denen das Sehen selbst zum Prozess wird. Die Bilder sollen einladen, in der Komplexität zu verweilen, Zwischenräume wahrzunehmen und sich auf die Mehrdeutigkeit der Dinge einzulassen. Das Sichtbarmachen dieser Verflechtungen ist kein Versuch der Auflösung, sondern ein bewusster Umgang mit dem, was sich nicht eindeutig fassen lässt – mit der komplexen Schönheit, den Brüchen und de Spannungen vielschichtiger Wirklichkeit.“