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Nina Santamarina
Korallenbleiche I-VIINina Santamarina
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Geknüpfte und gewebte Plastiktüten auf Kreide­zeichnung, variable Maße, 2021 & 2025

„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die nicht wissen, dass es sich um Plastik handelt, erst einmal das Werk als solches schätzen können. Und durch die Schönheit der Arbeiten haben sie einen leichten Einstieg in die Diskussion über Plastik.


Ich habe das Gefühl,  wenn ich das Material als solches einfach zeigen würde, sind die Leute zu sehr in einem moralischen Dilemma, um sich wirklich offen zu äußern. Das Thema des eigenen Konsums ist sehr schambehaftet. Die Menschen möchten eigentlich nicht zugeben, dass sie Plastik überall in ihrem Leben haben. Wenn ich jetzt hergehe und dieses Plastik verwandele, es erst einmal positiv in den Raum stelle, als etwas Schönes, dann fällt es den Menschen leichter, darüber zu reden, weil sie nicht mit ihrer eigenen Scham kämpfen müssen. Dann kommen sehr interessante Gespräche zustande. Das heißt, ich nehme etwas Schreckliches und ich verwandele es in etwas Schönes und erleichtere somit den Einstieg in die Diskussion.

Ich glaube, dass dieser Gedankenanstoß oder dieser Einstieg in ein Gespräch auf Augenhöhe sehr wertvoll ist, weil wir mit Scham in puncto Klimawandel nicht weiterkommen. Wir kommen nicht weiter, wenn die Diskussion stoppt, weil die Menschen sich verkriechen und ihren eigenen Konsum eigentlich gar nicht wahrhaben wollen. Deswegen gehe ich mit meinem Material direkt ins Zentrum des Schmerzes.
Ich hätte auch sagen können: ‚Oh, weil ich Plastik so schrecklich finde, arbeite ich jetzt nur noch mit Jute oder biologisch abbaubaren Materialien.‘ Aber ich möchte ja genau dorthin schauen, wo es wehtut, und ich möchte genau das nehmen, was das Problem ist.

Und das Problem ist, dass wir Dinge produzieren, die keinen Wert haben oder die angeblich keinen Wert haben, angeblich kein Potenzial haben.
Dem widersetze ich mich, indem ich das Material verwandele, es ins Zentrum der Diskussion stelle und es umarme.“

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