
Falko Kitsche
Öl auf MDF, 34 x 45,5 cm, 2024
„Nicht selten entziehen sich Geflechte unserer direkten Wahrnehmung, vor allem dann, wenn diese sich nicht unmittelbar im Außen befinden. Oft überwuchern neue Triebe dann alte Ranken, das darunter liegende Geflecht dient nur noch als Gerüst oder stirbt gänzlich ab. Dies Alles wiederholt sich von Jahr zu Jahr und neue Schichten wachsen über die des Vorjahrs, selbst dann noch, wenn die ersten Triebe und Strukturen der Pflanze schon vor Generationen zerfallen sind.
Hier im Bild zu sehen ist eine Fensternische mit Blick in einen dichten, nebligen Wald. Das Verhältnis der beiden sich in der Nische befindenden Gegenstände lässt sich auch als Metapher auf ein zwischenmenschlichen Verhältnis betrachten, bei der, ähnlich wie bei den Rankenpflanzen, das Alte dem Neuen die Struktur vorgibt, wodurch es scheint, als würde der eigene Wille untergeordnet. Der dichte, neblige Wald steht symbolisch für all die unbewussten Feinheiten, die in Ihrer Vielzahl den gegenwärtigen Geist (mit)bestimmen.“
