
Chiemi Miura
Sound of Textile – Lochkarten in Spielorgeln, 43,5 x 85 cm, 2020
Transform – Tusche, Bleistift auf Papier, 170 x 270 cm, 2024
„Der Klang eines Musters ist grundsätzlich repetitiv im Loop oder im Rapport und am besten zu beschreiben wie ein Klangteppich. Tatsächlich erinnert es ein bisschen an Minimal Music der 60er Jahre in den USA.
Um ein Muster klanglich umzusetzen, sehe ich mir die Konstruktion an, den Bauplan eines Gewebes, auch Patrone genannt in der Websprache. Eine Patrone, das ist eine Matrix aus lauter Kästchen in der Logik von hell und dunkel. Jedes Kästchen repräsentiert eine Informationseinheit. Die schwarzen Kästchen bedeuten, dass ein Faden gehoben wird und weiß, dass er gesenkt bleibt. Das heißt, es geht um Sichtbarmachung oder nicht. Übersetzt löst ein schwarzes Kästchen einen Klang aus und ein weißes nicht.
Die zweidimensionale Matrix der Patrone überträgt sich auf die eindimensionale Zeitachse in Sekunden sowie auf die Frequenzen, die in diesem Fall in 16 Tonhöhen unterteilt sind. Das ist meine Basis; der Rest ist Interpretationssache.“
