Anja Rausch

​Larva – Öl auf Leinwand, 80 x 100 x 2 cm, 2023

Laque – Öl auf Leinwand, 70 x 90 x 2 cm, 2022

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„Die Formen entstammen meinem intuitiven Mahlprozess. Ich nenne das immer intuitiven Prozess, es ist aber auch vergleichbar mit einer Improvisation, wie es beispielsweise in der Musik passiert, bei dem ein Schritt zum Folgeschritt führt und es immer diese Abhängigkeit gibt von einem zum nächsten. Das lässt sich vielleicht vergleichen mit einem natürlichen Organismus, wie einer Pflanze zum Beispiel, die vor sich hin wächst ohne eine Idee von sich selbst und ihrem Resultat.

Eine Sache, die mir dem Prozess sehr hilfreich ist, ist die fotorealistische Art und Weise, wie ich meine Bildkörper moduliere. Denn in dem Moment, wo ich eine Ähnlichkeit herstellen kann zu der Art und Weise, wie ich meine Umwelt wahrnehme, also wie mein optischer Apparat Lichtphänomene, Plastizität, Tiefe, aber auch Aggregatzustände wahrnimmt, hilft mir das, Motive plausibel werden zu lassen.

Ich finde die Formulierung in der Frage sehr treffend und auch spannend, dass die Bilder aussehen wie etwas, das wir kennen müssten, aber nicht benennen können, weil ich durchaus mitgehen würde, dass die Bilder in ihrer Körperlichkeit transportieren, dass sie etwas mit uns zu tun haben als vitale Wesen - es aber durchaus einen Raum gibt, der sich öffnet, für Kontinuitätsbrüche im Motiv. Dass man denkt, es hätte etwas zu tun mit körperlicher Materie, aber es sich in letzter Konsequenz nicht als das einlöst und insofern vielleicht stärker unsere unverstandenen Anteile und vielleicht auch unbewussten Anteile markiert.“